Penner, Eduard
[Lautertal], Stephan 2006. XXXVI, 173 S. Orig.-Karton. - Sehr guter Zustand, noch in Verlagsfolie.
* Der Gutglaubenserwerb gehört nach wie vor zu den interessantesten juristischen Konstruktionen des BGB. Die Möglichkeit, sein Eigentum durch das unbefugte Handeln eines Dritten zu verlieren, war und ist Gegenstand heftiger Auseinandersetzungen in Schrifttum und Rechtsprechung. Ist die grundsätzliche Möglichkeit des Gutglaubenserwerbs heute auch nicht mehr ernsthaft in Zweifel zu ziehen, bestehen nach wie vor tiefgreifende Kontroversen über die Voraussetzungen des gutgläubigen Erwerbs. Eine dieser Zweifelsfragen betrifft das Verhältnis der §§ 933, 934 BGB zueinander. Das Spannungsverhältnis dieser beiden Normen tritt im Falle des sogenannten heimlichen Gutglaubenserwerbs zu Tage, d.h., die Enteignung des Berechtigten, ohne dass er etwas davon erfahren und sich nicht einmal effektiv davor schützen kann. Der heimliche Gutglaubenserwerb wird durch den Wortlaut des § 934 BGB ermöglicht und steht in scheinbarem Widerspruch zu dem Zweck des § 933 BGB. Während die Rechtsprechung einen Normwiderspruch nicht zu erkennen vermag, streben zahlreiche Literaturstimmen eine größtmögliche Vermeidung des als unbillig empfundenen heimlichen Gutglaubenserwerbs an, indem der Anwendungsbereich des § 934 an denjenigen des § 933 angeglichen wird. Das Anliegen dieser Arbeit besteht darin, einen Stab für den heimlichen Gutglaubenserwerb zu brechen und ihn gegenüber den mannigfachen Angriffen der Literatur zu verteidigen. Hierzu wird im Einzelnen dargelegt, dass die Literaturmeinungen zur Begründung ihrer gegenteiligen Ergebnisse letztlich auf einem verfehlten Rechtsscheinverständnis basieren, das von der Entstehungsgeschichte und der Konzeption des BGB nicht gedeckt ist. Die Beschränkung des heimlichen Gutglaubenserwerb mag wie der Gutglaubenserwerb an sich rechtspolitisch wünschenswert sein, dogmatisch lässt sich diese Forderung de lege lata nicht verwirklichen. * ISBN 3-9810745-8-0 * (Ein Titel aus unserem Online-Katalog "Recht - Allgemeines, Rechtsgeschichte").
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